«Heute ist wieder dein Megan Fox Tag», sagte meine Kollegin zu mir. «Megan Fox? Wie kommst du denn darauf?« «Du strahlst und deine blauen Augen leuchten und generell siehst du ihr sehr ähnlich.» Ein, zwei weitere Kollegen stimmten ihr zu. Ich muss gestehen, ich musste sie erstmal googlen. «Hammerfrau, sieht Bombe aus. Aber mal im Ernst: Ich sehe nun wirklich nicht aus wie Megan Fox.» Aber das ist gut so. Denn ein Original ist besser als jede Kopie.
Als ich mich entschieden hatte nicht mehr blond zu sein und meine Haare braun gefärbt habe, um mich wieder in Richtung meiner Naturhaarfarbe zu bewegen, war das Geschrei im Großraumbüro groß. «Caro, man erkennt dich ja gar nicht wieder. Du siehst aus wie Angelina Jolie».
Als ich noch blond war und vor allem in der Schul- und Studienzeit wurde ich oft mit Reese Witherspoon, Kate Hudson und Cameron Diaz verglichen. Mein damaliger Klassenlehrer hatte es nicht so mit Namen. Für ihn war ich meistens Claudia. Er nahm Bezug zu Claudia Schiffer, hatte ich irgendwann herausgefunden… Vielleicht ist die Geschichte mit den Vergleichen noch länger, aber das sind die Geschichten, die mir gerade einfallen.
Du denkst dir «Wow, mit so vielen Promis verglichen zu werden ist doch super.» Irgendwie fand ich das früher schon doof. Ich hab’ doch nicht ein so stark ausgeprägtes Kinn wie Reese Witherspoon und nicht so einen breiten Mund wie Cameron Diaz. Mittlerweile habe auch ich gelernt, dass dies alles super nette Komplimente waren, die in guter Absicht geäußert wurden.
Anderes Beispiel
Ich habe bei Gesangswettbewerben früher nie verstanden, weshalb Sängerinnen, die Mariah Carey oder Celine Dion unglaublich gut nachsingen konnten, irgendwann im Laufe eines Wettbewerbs ausgeschieden sind. Die waren doch so gut und haben die Zuschauer doch zum Weinen gebracht. Mittlerweile habe ich es verstanden. Wenn sie jedes Mal «nur» das Repertoire von großen Sängerinnen Preis geben, aber selbst keine eigene Note, keinen eigenen Style oder Personality hinzufügen, wird es schwierig. Denn Mariah Carey und Celine Dion gibt es schon. Niemand, wirklich niemand braucht eine Kopie oder einen «billigen Abklatsch».
Vorbilder sind gut und können inspirierend wirken. Aber sobald wir ihnen bis zur Perfektion nacheifern und dabei vergessen, wer wir selbst sind und was unsere Persönlichkeit ausmacht, verlieren andere Menschen das Interesse an uns.
Die Modelszene ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich die Zeiten gewandelt haben. So haben Models mit Tattoos oder Curvy Models ihre absolute Daseinsberechtigung. Große Zahnlücken oder Pigmentflecken zeichnen Models mittlerweile aus und machen sie interessant, wie bei Winnie Harlow zum Beispiel. Früher hatte man bei Cindy Crawford den Leberfleck im Gesicht wegretuschiert. Heute ist es ihr Markenzeichen. Gut so! Das ist, was wir sehen wollen. Echte Menschen und ihre Vielfalt. Das Zauberwort heißt Authentizität.
Was genau macht Authentizität aus?
Authentizität beschreibt die Echtheit. Man wird als Original wahrgenommen. Authentizität ist eine von 24 Charakterstärken in der Positiven Psychologie. Wann ist eine Person authentisch? Wenn sie sich nach ihrem wahren Selbst, ihren Werten, Gedanken, Emotionen, Überzeugungen und Bedürfnissen verhält und ausdrückt und sie sich nicht durch äußere Faktoren beeinflussen lässt. Das heißt nicht, dass sie nicht offen ist für andere Meinungen, sondern, dass sie selbst nicht wie ein Fähnchen im Wind steht, nur um allen und jedem zu gefallen. Was ist hilfreich, um die eigene Authentizität zu steigern? Vier Kriterien spielen dabei eine Rolle: Selbstkenntnis, Ehrlichkeit, Konsequenz und Integrität.
Ein authentischer Mensch kennt seine Stärken und Schwächen wie auch seine Gefühle und Motive für bestimmte Verhaltensweisen. Das setzt Selbsterkenntnis durch Selbst- und Fremdwahrnehmung voraus sowie auch Selbstreflexion, um sich selbst einfach besser kennenzulernen und sich so der eigenen Persönlichkeit und des eigenen Handelns bewusst zu werden. Ehrliche Menschen wirken authentisch, weil man bei ihnen weiß, woran man ist. Sie sind zu sich selbst ehrlich, aber auch zu anderen. Sie trauen sich auch die ehrlichen Worte auszusprechen. Da ein authentischer Mensch nach seinen Werten und Überzeugungen handelt, nimm er auch in Kauf, dass die Ehrlichkeit auch negative Konsequenzen haben kann. Ein Vorteil ist, dass dank Authentizität und wertebasiertem Handeln der eigene Kompass gefunden ist. Integrität oder auch Aufrichtigkeit zeigt die Bereitschaft, sein wahres Ich mit positiven und negativen Aspekten in sozialen Beziehungen zu zeigen und diese nicht zu verleugnen.
Ein Original ist besser!
Eine authentische Person wirkt besonders „echt“, strahlt aus, dass sie zu sich selbst steht und im Einklang mit sich selbst ist und handelt. Das wirkt auf alle anderen einfach stimmig und glaubwürdig. Daher kann ich dich nur ermutigen zu dir selbst zu stehen und das auch nach außen zu zeigen. Du wirst erstaunt sein über die positiven Reaktionen deiner Mitmenschen. Also, sei authentisch! Sei du selbst!
Hast du Vorbilder, die auf dich besonders authentisch wirken? Wurdest du schon oft mit anderen Leuten verwechselt? Fällt es dir leicht authentisch zu sein und falls nicht, was hindert dich daran? Teile deine Erfahrungen mit mir. Ich bin gespannt. Und vergiss nicht: Ein Original ist besser als jede Kopie!
Schön, dass du da bist!
Als Style & Personality Coach & Business Mentorin begleite ich Frauen dabei ihr strahlendes Ich von innen nach außen zu tragen. Mir ist es wichtig Frauen darin zu bestärken ihren Weg zu gehen und ihr volles Potenzial auszuleben: Selbstbewusst, glücklich & erfolgreich.
Es ist Zeit zu der strahlenden Frau zu werden, die du längst bist. Weil Frauen, die ihr Potenzial voll entfalten, die Welt verändern.
Fotoquellen:
http://www.lukeford.net/Images/photos4/071209/197.htm, Autor: Luke Ford
https://www.flickr.com/photos/greg2600/24859973219/, Autor: https://www.flickr.com/photos/greg2600/
David Shankbone (1974–), Autor: David Shankbone (1974–)
Angelina Jolie, Autor: Gage Skidmore from Peoria, AZ, United States of America
Georges Biard, Autor: Georges Biard